Ich bin doch ich ,bestehe aus Gefühlen und Gedanken und nicht aus meinen sekundären Geschlechtsmerkmalen.
Das sagt doch fast alles aus.
Zudem bin ich der Überzeugung, dass viele Männer, genauso wie ich,"weibliche" Elemente in sich tragen, vice versa Frauen "männliche".
Die klassische Geschlechterrolle, sehen wir mal von äußerlich anatomischen Merkmalen ab, ist seit Menschengedenken eigentlich auf den Erhalt der Spezies Homo sapiens fixiert.
Wer aus diesem Muster fällt und das öffentlich zeigt, hat in der Regel immer noch schlechte Karten, denn in diesem archaischen Menschenbild haben "weibliche" Männer, bzw. "männliche" Frauen keinen Platz und müssen ihre Anerkennung immer wieder erkämpfen.
Ich begreife mich als Individuum, mit ureigensten Gefühlen, die schon seit meiner Kindheit in die weibliche Richtung tendierten.
Merkwürdigerweise haben das Eltern und Großeltern realisiert
und so war das Tragen von Mädchenkleidern in meinen ersten sechs Lebensjahren kein Tabu.
Später habe ich aus dem Fundus der abgelegten Kleidungsstücke
meiner Schwester deren Jeans und Blusen getragen.
Zudem sah ich niemals sehr männlich aus und habe immer noch keine dem Geschlechterrollen-Klischee entsprechende Figur und Gesichtszüge und auch nicht den entsprechenden Hormon-haushalt.
Oberflächlich gesehen, mag ich als "Transe" angesehen werden,
doch darunter steckt halt viel mehr.
Über Jahre habe ich mir auch die Frage gestellt ob, ich eigentlich noch "normal" sei, versuchte meine Gefühle zu unterdrücken, doch
seitdem ich die Frau in mir zulasse und das auch nach aussen, geht es mir einfach besser.
So trage ich Frauenkleidung, zumal ich sie besser "von der Stange" kaufen kann, denn in der Männerabteilung finde ich keine passende Größe, auch bei Hemden, Hosen und Jacken.
Bleibt eben die Frage der Akzeptanz und da habe ich meinen Freundes- und Bekanntenkreis sortiert, ebenso habe ich mit meiner Partnerin diesbezüglich keine Probleme.