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Sind wir auf dem Weg zur totalitären Gesellschaft?!

*******ben Mann
3.281 Beiträge
Themenersteller 
Sind wir auf dem Weg zur totalitären Gesellschaft?!
Auf dem Philosophicum 2014 in Lech sprach der Soziologe Harad Welzer über den Totalitarismus im 21. Jahrhundert. MDR FIGARO sendet die Rede in einem Spezial.

http://www.mdr.de/mdr-figaro … ezial-totalitarismus100.html

Wie sich Veränderungen unbemerkt immer mehr in unser Leben einschleichen und dadurch akzeptiert werden. Über die kleinen eigenen persönliche Schritte dorthin und wie sich dies dann weiterentwickelt. Gut detailiert erklärt die Hintergründe warum wir dies so tun; der Mechanismus dahinter. Wie wir damit schleichend unsere Basis-Linien des Handeln immer mehr verschieben. Bis hin zu Sachen, die es vor 10 - 30 Jahren noch nicht mal gab und nun ohne dies ein Leben anscheinend nicht mehr lebbar ist. Die ersten 30min vorallem am Beispiel der Judendeputation im Dritten Reich danach dann über das heutige aktuelle "technische" Leben. Wie heute Totalitärität aussieht wenn Privatheit (z.B. über Selbstveröffentlichungen im Internet, Einkaufsverhalten über Bonuskarten, ...) nicht mehr privat ist.
(braucht etwas Zeit; insgesamt 55,39 min)



Hintergründe zum Vortrag/Redner
Regelmäßig im September lädt der Philosoph Konrad Paul Liessmann zum Philosophicum nach Lech im österreichischen Bundesland Vorarlberg ein. Das Philosophicum ist ein interdisziplinäres Symposion, das aktuelle und im weitesten Sinne philosophische Themen im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen verhandelt. Das Thema des 18. Philosophicums 2014 lautete: "Schuld und Sühne. Nach dem Ende der Verantwortung", in dem gefragt wurde, welche Verantwortung wir heute übernehmen können und müssen.

Bekanntlich ist jeder Einzelne für sein Tun und Lassen selbst verantwortlich. Aber diese schlichte Feststellung wird mehr und mehr bezweifelt. Die modernen Natur- und Sozialwissenschaften betonen die Bedingtheit unseres Handelns – sei es durch die Gene, das Unbewusste, Umweltfaktoren oder Gehirnfunktionen. Auch wird Verantwortung zu übernehmen in einer komplexer werdenden Welt immer schwieriger, die Zuschreibungen von eindeutigen Verantwortlichkeiten verschwimmen immer mehr.

Dennoch bleibt reflexive Selbstbestimmung ein Imperativ moralischen Handelns. Der Soziologe und Sozialpsychologe Harald Welzer fordert sie ein im Umgang mit den neuen Medien und digitalen Techniken.

Über Harald Welzer
Welzer ist Mitbegründer und Direktor der gemeinnützigen Stiftung "Futurzwei", er lehrt an der Europa-Universität Flensburg und der Universität Sankt Gallen. Sein zuletzt erschienenes Buch liest sich schon im Titel wie ein Manifest einer politischen Aufklärung für das 21. Jahrhundert: "Selbstdenken. Eine Anleitung zum Widerstand."
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
Die Juden
Wurden deportiert (Deportation) - sie waren keine Deputation


Auf deine Fragestellung bezogen:

Bekanntlich ist jeder Einzelne für sein Tun und Lassen selbst verantwortlich. Aber diese schlichte Feststellung wird mehr und mehr bezweifelt. Die modernen Natur- und Sozialwissenschaften betonen die Bedingtheit unseres Handelns – sei es durch die Gene, das Unbewusste, Umweltfaktoren oder Gehirnfunktionen. Auch wird Verantwortung zu übernehmen in einer komplexer werdenden Welt immer schwieriger, die Zuschreibungen von eindeutigen Verantwortlichkeiten verschwimmen immer mehr.

Ich bin augenblicklich sehr Gehirn-verseucht durch das Lesen von Generation Doof

Und dadurch zu dem Schluss gelangt, dass wir und die, die wir für "die doofen" halten, nicht unbedingt durch die von dir genannten Faktoren zu leichten Objekten einer totalitären Gesellschaftsordnung werden (koennten) sondern durch unsere eigene schleichende Verblödung und die damit einhergehende mangelnde Fähigkeit, uns und die Welt überhaupt noch zu hinterfragen
*******ben Mann
3.281 Beiträge
Themenersteller 
danke bjutifool
finde nicht immer alle meine Rechtschreibfehler und da dies ja dann in dem Fall eine ganz andere Bedeutung wäre ....

Ansonsten ist dies nicht meine Fragestellung, sondern nur der Text (von Radio-Sender) dazu, um was es in dem Vortrag geht. Auch mir schwirrte da der Kopf, weshalb ich es "praxisnäher" darüber mit eigenen Worten wieder gab.

Wobei hier gibt es nicht die oder ich/wir, da bin ich ebenso betroffen/mitmachend wie wohl fast alle.
Nur gerade am Anfang mir dies mehr bewußt zu machen, zu fühlen, zu befragen und wo passend zu verändern.
**********le_bw Mann
151 Beiträge
Vielen Dank!
Ich habe den Vortrag gerade mit sehr viel Interesse angehört - er ist sprachlich gut, sehr verständlich und beinhaltet viele neue Gedanken.
Natürlich springt man gerne auf sein eigenes Steckenpferd an. Der Soziologe, der den Vortrag hielt, blickte auf Kommunikation und Privatsphäre. Ich blicke auf mein Steckenpferd Volkswirtschaft und erkenne in unserem Wirtschaftsleben auch totalitäre Züge. Eine Doku, die ich letztens gesehen habe, zeigte sehr schön auf, dass Aktiengesellschaften wesentliche Kriterien erfüllen, die bei Menschen als Diagnosekriterium für Psychopathen gelten:

  • unzureichende Verhaltenskontrolle
  • pathologisches Lügen
  • betrügerisch-manipulatives Verhalten
  • Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein
  • Mangel an Empathie, also Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden Anderer
  • Verantwortungslosigkeit im Handeln
  • mangelnde Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen

In Griechenland kippen seit drei Jahren regelmäßig Kinder in Schulen um, weil sie zu wenig zu essen bekommen, Diabetiker sterben, weil sie sich kein Insulin kaufen können (die Krankenkasse bezahlt nämlich nichts mehr), in den Krankenhäusern fehlt es selbst an Seife und Klopapier... aber das Geld, das der griechische Staat einnimmt, muss zur Schuldentilgung genutzt werden, sonst machen Investoren Verluste. Ist das eine vernünftige Prioritätensetzung? Ich halte es für Wahnsinn.

Man braucht keine Schläger, um jemand in Angst um sein Leben zu versetzen. Geldmangel reicht völlig aus. Existenznot bringt Leute zu den selbst- und fremdzerstörerischsten Lebensweisen - sogar dazu, die eigenen Kinder zu prostituieren, wie wir aus Teilen Südostasiens wissen. Und wer jetzt sofort in moralische Entrüstung über die "Rabeneltern" verfällt, der sollte sich fragen, was er tun würde, wenn er keine andere Möglichkeit mehr sähe, seine restliche Familie über die Runden zu bringen. Ein bitterer Gedanke, nicht wahr?

Noch ein Anderer: Würden wir die gleichen massiven staatliche Eingriffe in die Privatsphäre von Menschen tolerieren, wenn diese Menschen nicht Hartz IV bezögen? Und wenn nein - ist das Beziehen einer Grundsicherung eine ausreichende Begründung dafür?

In einer Hinsicht stimme ich dem Vortragenden nicht zu. Meines Erachtens ist Totalitarismus gekennzeichnet durch die Bereitschaft, Menschen als reines Mittel zum Zweck zu sehen und einzusetzen. Insofern wird unsere Gesellschaft totalitärer, ja. Wohin die Reise letzten Endes geht, ist zum Glück noch offen.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Mit einem Hauch
von Wirtschaftsdiktatur?

DS
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