@Antaghar
Bliebe nur die Frage, warum im Normalfall diese Grenze bei vielen Frauen so extrem niedrig ist.
Wieso zu niedrig?
Weil die meisten Frauen (und auch Männer) es nicht toll finden, wenn sie einfach so von irgendeinem angefasst werden?
Oder versteh ich dich vielleicht falsch?
Das Selbstbestimmkungsrecht eines jeden Menschen darüber, ob er oder sie sich von jemanden anfassen lassen möchte, sollte heilig sein.
Nächster Punkt:
Allerdings müssten sie dafür auch lernen, wirklich offen miteinander zu reden, bevor es zum Sex kommt.
Wer sagt denn, dass es bei BDSM automatisch zum Sex (ich nehme mal an, du meinst damit das Penetrieren mit dem Penis) kommt?
Viele BDSMler sind geradezu stolz darauf, dass bei ihnen eben nicht "gefickt" wird, jedenfalls nicht während der Session.
Ich kann natürlich nicht für die Allgemeinheit der Szene sprechen, aber diejenigen, die ich kenne, haben keine Scheu über ihre Vorlieben oder Tabus zu sprechen. Ob das an der Szene selbst liegt oder an den Menschen, die frei genug sind, ihre Leidenschaft zu kommunizieren und auszuleben, vermag ich dabei nicht zu sagen.
Doch wo bleibt da dann das, was man Erotik und Verführung nennt?
Es wird ein Rahmen abgesteckt, in dem beide ihre -idealerweise gegensätzlichen - Lüste sicher, mündig und einvernehmlich ausleben können. Das ist der Sinn. Aber trotzdem heißt das doch nicht, dass jeder einzelne Schritt wie bei einer Checkliste vorgegeben ist.
Jeder lebt SM nach seiner Neigung und Kenntnistand. Da gibt es so viele Möglichkeiten wie Beteiligte. Keine Session gleicht einer anderen.
Nicht umsonst heißt es, dass die Dominanten über ein hohes Maß an Kreativität verfügen sollten, neben Verantwortungsbewusstsein, Kenntnis der Toys und Möbel, Empathie und Kommunikationsvermögen.
Die Lust, die Hingabe, die Sinnlichkeit entstehen durch das Handhaben, die Situation. Idealerweise kenne ich mein Gegenüber und weiß, worauf derjenige "steht". Dieses Wissen setze ich ein, wie jeder andere, der verführen will, auch. Und es gibt ja nicht nur ein oder zwei Sachen, die ich mit dem anderen anstellen kann. Ich probiere Neues, variiere - sofern es innerhalb des abgesprochenen Rahmens liegt. Da ist genügend Überraschung dabei.
, das kann ich dir versichern.
Und niemand behauptet, dass sich Grenzen nicht auch verändern können. Deshalb sprechen die Beteiligten auch miteinander und zwar offen, auf Augenhöhe vor und nach der Session. Verschieben die Grenzen gemeinsam. Kommuniziert wird auch während der Session, dann aber weniger mit Worten als mehr mit Gestik und Mimik. Ein guter Dominanter merkt, wenn es Sub nicht gut geht. Zur Not gibt es in den meisten Fällen auch noch ein Safeword (gerade bei neuen Spielbeziehungen).
Ich kenne es so und ich denke, dass das bei den meisten auch der Fall ist:
Ja - ich möchte mein Gegenüber glücklich machen, ich möchte, dass die Session lustvoll ist und vom anderen auch so empfunden wird. Der Weg dahin ist eben anders als in einer Vanilla-Beziehung. Ich suche mir natürlich niemanden, dessen Ansichten, was für ihn Lust ist, diametral zu der meinigen steht, denn verbiegen kann und will ich mich nunmal nicht.
Wenn ich also einen Partner habe, der in etwa meiner Auffassung von dem, was sinnlich ist, entspricht, dann ist es doch ganz einfach.